Willi Amann, "Raphael und Tobias", 1950er Jahre, Gips oder Beton, gefasst, ca. 1,30 x 1,10 x 0,15 m. Foto: Institut für aktuelle Kunst, Christine Kellermann

Willi Amann, "Raphael und Tobias", 1950er Jahre, Gips oder Beton, gefasst, ca. 1,30 x 1,10 x 0,15 m 

Bous, Amann, Relief

Letzte Änderung: 22/04/2009

Willi Amann
"Raphael und Tobias", 1950er Jahre
Gips oder Beton, gefasst, ca. 1,30 x 1,10 x 0,15 m
Bous, Kindergarten St. Raphael, Flur, In den Kürzen

Die Darstellung auf dem hochrechteckigen Relief nimmt Bezug auf den Namenspatron des Kindergartens. Der alttestamentarische Gottesbote Raphael begleitet den jungen Tobias auf einer Reise und leistet ihm Beistand gegen einen großen Fisch. Mit der Leber des Fisches wird später der Dämon Aschmodai vertrieben, mit der Galle kann Tobias seinen blinden Vater heilen. Auf dem Bouser Relief steht Raphael schützend hinter Tobias, der im flachen, schilfbewachsenen Ufergewässer den großen Fisch gepackt hält. Raphaels Wanderstab und der Hund an seiner Seite weisen darauf hin, dass die beiden Protagonisten unterwegs sind. In der christlichen Tradition ist Raphael ein Erzengel und in der Volksfrömmigkeit das Urbild eines Schutzengels.

 

Die Darstellung ist auf wesentliche Merkmale reduziert. Die schlanken menschlichen Figuren sind in klarer Formensprache widergegeben und erinnern in ihrer Art an die Reliefmedaillons des Porzellanservices "Arkadia", das aus der Zusammenarbeit des Bildhauers Siegmund Schütz mit der Keramikerin Trude Petri entstanden ist, 1938 zum 175jährigen Bestehen der Manufaktur KPM Berlin als Jubiläumsservice in den Handel kam und bis heute produziert wird.

 

Bibliografie

  • Jo Enzweiler (Hg.): Kunst im öffentlichen Raum, Saarland. Band 3, Landkreis Saarlouis nach 1945. Aufsätze und Bestandsaufnahme. Saarbrücken 2009

 

Oranna Dimmig


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